Sehenswertes und Bräuche: Gemeinde Egesheim

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Sehenswertes und Bräuche

In Egesheim

Immer einen Ausflug wert sind die vielen Sehenswürdigkeiten vor Ort. Weite Autofahrten sind nicht notwendig, um historische Bauwerke zu sehen, oder beeindruckende Lanschaften zu genießen. 

Ruine Granegg

  • 1188 Erstmalige Erwähnung des Ortsadels von Egesheim mit Bertofus, Ministeriale der Grafen von Urach.
  • 1356 Ein Teil der Burg wird angeblich durch ein Erdbeben zerstört. 
  • 1377 Im ersten großen Städtekrieg zerstört die Stadt Rottweil die Burg Michelstein und das Dorf Bubsheim. 
  • 1483 Herzog Sigmund von Österreich belehnt Bertold von Balgheim mit der Ruine. 
  • 1489 Übergang des Lehens an die Stain von Steinegg. 
  • 1536 - 1792 Die Freiherren von Ifflinger-Granegg in Besitz des Lehens. 
  • 1792 Karl-Alexander von Ifflinger-Granegg verkauft seinen Fridinger Besitz mit der Ruine Granegg um 95 000 Gulden an Emanuel und Michael Levi von Hechingen. 
  • 1831 Rückerwerb durch Karl von Ifflinger. 
  • 1923 Eigentum der Katholischen Kirchenpflege in Rottweil. 
  • 1931 Übergang an den Schwäbischen Albverein. Sicherung der Ruine. 

(Quelle: Günter Schmitt - Burgenführer Schwäbische Alb, Band 5 - Westalb. Biberach, 1993)

Heidentor

Das Heidentor nordwestlich über Egesheim auf dem Höhenrücken Oberburg gelegen, ist ein frühkeltischer Opferplatz. Es handelt sich hier um eine natürliche torartige Felsformation.

Lorettokapelle

Hoch oben über Egesheim steht eine Kapelle. Diese Kapelle stand ursprünglich auf dem Kirchlewasen  in der Nähe der Anhauser Mühle.

1743/44 wurde die frühere St. Othilien-Kapelle abgebrochen und an ihrer jetzigen Stelle hoch über Egesheim als Loreto-Kapelle wieder aufgebaut.

Die Bildhauerarbeiten und die Figuren in der Kapelle, außer der Statuen der hl. Agatha und der hl. Ottilia, wurden in der Egesheimer Künstlerwerkstatt Sieger erschaffen.

1861 mussten größere Reparaturen am Mauerwerk durchgeführt werden. Die Schäden durch das Erdbeben 1911 konnten erst 1913 beseitigt werden, da für die Reparaturarbeiten kein Geld zur Verfügung stand.

1971, zur 1200-Jahrfeier- wurde das Äußere der Kapelle aufgefrischt. Nach der Restaurierung der Pfarrkirche 1981 konnte die Pfarrgemeinde an die längst fällige Gesamtrestaurierung der Kapelle herangehen. Durch einen Zuschuss des Staatlichen Denkmalamts Freiburg und das Bischöfliche Ordinariat Rottenburg konnte mit der Restaurierung bekonnen werden.

Osterbrauch - Egesheimer Eierschupfen

Ein Brauch, der immer wieder viele Zuschauer anzieht, ist das Eierschupfen am Morgen des Ostermontags. Das Eierschupfen wurde erstmals 1832 erwähnt. Es wird seit damals jährlich vom Rekrutenjahrgang (Zwanzigjährige der Gemeinde) durchgeführt. Es handelt sich um einen Wettstreit, bei dem der Jahrgangsälteste gegen den Jahrgangsjüngsten um den Sieg kämpft. Am Vortag sammelt der Jahrgang bei den Einwohnern der Gemeinde Eier. Während man früher froh sein musste, wenn man die benötigte Anzahl an Eiern zusammen bekam, bekommt man heute viel mehr Eier, als man für den Wettstreit benötigt.

Am frühen Morgen platzieren die Jahrgänger dann 45 Eier im Abstand von je einer württembergischen Elle (=06142 m) auf einem Streifen aus Spreu. Am Ende wird in Abstand von 15 Ellen vom Abwurfpunkt aus der Standpunkt des Fängers markiert. Nach dem Gottesdient ziehen die Menschen zum Schauplatz des Geschehens, nämlich dem Sportplatz. Der Wettstreit beginnt an der Kreissparkasse. Die Strecke des Schupfers beträgt ca. 1,3 km und die Strecke des Läufers 2 km. Nach dem Startschuss läuft der Jahrgangsälteste zum Sportplatz, der Jahrgangsjüngste auf dem Fahrradweg in Richtung Nusplingen. Der Schupfer nimmt das hinterste Ei der Reihe auf, läuft zum Abwurfpunkt vor und wirft das Ei in Richtung Fänger. Dieser Fänger war anfangs ein Müllerknecht, der nach Egesheim einheiraten wollte. Dafür wurden ihm gewisse Auflagen gemacht, u.a. wurde ihm das Amt des Fängers übertragen. Ein späterer Müllerknecht wurde dann zum Bürgermeister gewählt und von diesem Zeitpunkt an war jeder Bürgermeister auch gleichzeitig Fänger beim Egesheimer Eierschupfen.

Der Bürgermeister hält also einen mit Spreu gefüllten Korb, mit dem er versucht, das geworfene Ei möglichst unbeschadet zu fangen. Dabei kommt es schon einmal vor, dass er sich auf dem Erdboden wiederfindet oder dass er von einem Ei getroffen wird. Der Schupfer läuft zurück, nimmt das nächste Ei auf und wiederholt die Prozedur. Während der Schupfer alle 45 Eier schupft, versucht der Läufer, die ihm zugewiesen Strecke möglichst schnell zu absolvieren. Am Umkehrpunkt, bei dem man den Läufer vom Sportplatz aus nicht mehr sieht, wirft er ein Ei auf den Boden und rennt wieder die gleiche Strecke zurück. Derjenige von beiden, der die Brücke am Sportheim als erstes überquert, hat den Wettkampf gewonnen. An der Brücke wurden die beiden Jahrgänger schon immer vom Besitzer des Gasthauses „Traube“ mit einem mit Bier gefüllten Krug erwartet. Dieser wird von beiden ausgetrunken. Der Krug ist heute im Besitz von Edgar Sauter und wird jedes Jahr zum Abschluss des Eierschupfens überreicht.

Eierschupfen war eine Männersache, mittlerweile sind auch Frauen an diesem Brauch beteiligt um ihn aufrecht zu halten. Früher bereitete sich der Jahrgang aus den Eiern ein Mittagessen zu, heute verkauft er die Eier nach dem Eierschupfen beim Osterkonzert des Musikvereins in der Festhalle.

Um die Einhaltung der Regeln und die Vorbereitung hat die Gemeinde Egesheim Frank Dreher (Im Gässle 8, 78592 Egesheim, Telefonnummer: 07429 932976, frank.dreher(@)gebrueder-dreher.de) bestimmt, damit der Brauch noch lange weitergeführt wird.

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