Archiv: Gemeinde Egesheim

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Auszug Gemeinderatssitzung vom

Waldbegehung mit Vertretern des Forst

Zu einer Waldbegehung mit den Herren Reiner Wendt, Forsteinrichter, Oberforstrat Leo Sprich und Revierleiter Stefan Schrode trafen sich die Mitglieder des Gemeinderats auf dem Westerberg, um sich vor Ort über die Aktivitäten und Ziele des Forst im Gemeindewald zu informieren. An verschiedenen Stellen präsentierte Fortsteinrichter Reiner Wendt zusammen mit seinen Kollegen dem Gremium den Zustand des Waldes (Borkenkäfernester), die in den letzten Jahren vorgenommenen Maßnahmen (Naturverjüngung) und wie künftig der Wald bewirtschaftet werden soll.

Anschließend erläuterte Forsteinrichter Rainer Wendt den von ihm gemeinsam mit dem Revierleiter Schrode erstellten und mit der Forstverwaltung, Herrn Oberforstrat Sprich abgestimmten Forsteinrichtungsplan für den Zeitraum 2020 bis 2029.

Das Ergebnis lässt sich wie folgt zusammenfassen:

Der Gemeindewald Egesheim hat eine Betriebsfläche von rund 277 Hektar. Die Fläche ist in den vergangenen zehn Jahren konstant geblieben. Verschiebungen bei der Holzbodenfläche ergaben sich durch Streichung von nicht benötigten Lagerplätzen, Verkleinerung von Sonderstandorten etc. Die Wälder rund um Egesheim sind vorwiegend von Fichten und Tannen geprägt. Der Tannenanteil ist mit 18% bemerkenswert hoch, jedoch ist die Baumartenverteilung konstant geblieben. Das Altersklassenverhältnis hat sich deutlich zugunsten der hohen Altersklassen AKL IV, V & VII verschoben. Der Holzvorrat beträgt aktuell rund 400 Festmetern pro Hektar und hat im letzten Jahrzehnt um 56 Festmeter pro Hektar zugenommen.

Die Gemeinde hat auf rund 60 Hektar Naturverjüngungsvorräte, so dass ca. 30% der Flächen ein Alter von 60 Jahren und darüber ausweisen. Die Naturverjüngungsvorräte bestehen zu 24% aus Nadelbäumen und 76% aus Laubbäumen. Auffallend ist jedoch die viel zu hohe Verbissbelastung bei Tanne und Ahorn. Hier sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Der Wald erfüllt wichtige Funktionen wie Wasserschutz und Bodenschutz, wobei den 30 gesetzlich geschützten Biotope mit einer Fläche von 12 Hektar eine besonders wichtige Aufgabe beim Artenschutz zukommt.

Im letzten Jahrzehnt wurden im Gemeindewald rund 10.300 Festmeter Holz eingeschlagen. Damit lag der Holzeinschlag weit unterhalb des Zuwachses. Vom Gesamteischlag entfielen rund 2.145 Festmeter bzw. 21% auf Zwangsnutzungen infolge Schneebruch, Dürre und Sturm. Nach 9 relativ ruhigen Jahren entfiel 2019 der gesamte Jahreseinschlag auf Schneebruchschäden. In der abgelaufenen Forsteinrichtungsperiode wurden auf 2,9 Hektar rund 16.200 junge Bäume gepflanzt und auf 1,5 Hektar Jungbestandspflege gemacht. 

Im kommenden Jahrzehnt sollen im Gemeindewald rund 21.800 Festmeter Holz eingeschlagen werden. Das entspricht einer Verdoppelung gegenüber dem letzten Jahrzehnt. Dieser geplante Hiebsatz berücksichtigt den stark gestiegenen und insgesamt hohen Vorrat. Dadurch wird der Vorratsanstieg etwas gebremst werden und die Risiken, die in alten Fichtenbeständen bestehen, werden reduziert. Der Notwenigkeit, auch junge Waldflächen zu schaffen, wird entsprochen, in dem auf rund 17 Hektar junge Waldbestände entstehen sollen.

Zum Schluss bedankte sich der Vorsitzende bei Herrn Wendt für die offene und unbürokratische Kommunikation während den letzten Wochen, Herrn Oberforstrat Leo Sprich für die gute Koordination und Herrn Revierleiter Schrode für seine hervorragende Arbeit im Gemeindewald und die gute Vorbereitung der Waldbegehung.

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